Um wettbewerbsfähig bleiben zu können, müssen sowohl große Konzerne als auch kleine und mittelständische Unternehmen ihre betriebsinternen Prozesse digitalisieren. Durch die Automatisierung von Prozessen entstehen zahlreiche Vorteile, zu denen unter anderem geringere Kosten sowie eine höhere Effizienz zählen. Dabei werden allerdings sensible Daten ausgetauscht, die geschützt werden müssen. Daher müssen sich Unternehmen verstärkt mit Cybersecurity-Anforderungen auseinandersetzen.
Einhaltung gesetzlicher Regelungen
Unternehmen arbeiten mit sensiblen Daten, wobei auch der Gesetzgeber ein Interesse an einem ausreichenden Schutz dieser Daten hat. Dementsprechend wurde die sogenannte NIS2-Richtlinie seitens der EU eingeführt. Die Frist zur Umsetzung dieser Richtlinie in deutsches Recht ist schon abgelaufen, allerdings verzögert sich der Prozess aufgrund der Neuwahl. Unternehmen sollten jedoch wissen, dass es keine Übergangsfrist mehr gibt und das NIS2-Umsetzungsgesetz noch im Jahr 2025 kommen soll. Daher ist es ratsam, sich bereits jetzt mit den strengeren Anforderungen an die Cybersicherheit auseinanderzusetzen und die unternehmensinternen Prozesse dahingehend zu stärken. Die sogenannte Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) besteht schon länger und verpflichtet Unternehmen zur sicheren Speicherung und Verarbeitung von personenbezogenen Daten. Um die Sicherheit dieser Daten zu gewährleisten, sollten Unternehmen auf moderne Verschlüsselungstechnologien setzen.
Implementierung von Zugangskontrollen
Im Betriebsalltag werden große Mengen an Daten verarbeitet, zu denen personenbezogene Kundendaten sowie wichtige finanzielle Daten des Unternehmens zählen. Damit diese nicht in die Hände von Cyberkriminellen fallen, sollten Unternehmen im Rahmen von Zugangskontrollen dafür sorgen, dass diese gut geschützt sind. Zugangskontrollen regeln unter anderem, welche Mitarbeiter auf welche Systeme und Datensätze zugreifen können. Das Ziel von Zugangskontrollen besteht darin, ausschließlich denjenigen Personen Zugriff zu sensiblen Daten zu gewährleisten, die diese auch tatsächlich für ihre Arbeit benötigen. Alle anderen Mitarbeiter sollen keinen Zugang zu den Daten erhalten. Auf diese Weise sorgen Unternehmen dafür, dass Unbefugte keinen Zugriff auf die jeweiligen Datensätze haben, was das Risiko von Cyberangriffen entsprechend reduziert. Hierzu zählt das sogenannte Social Engineering. Bei dieser Methode versuchen Cyberkriminelle sich Zugang zu sensiblen Daten zu verschaffen, indem mit Malware versehene E-Mails an Mitarbeiter versendet werden, die aller Voraussicht nach Zugriff auf sensible Daten haben. Je geringer die Anzahl an Mitarbeitern ausfällt, die im Rahmen von effizienten Zugangskontrollen tatsächlich Zugriff auf relevante Daten haben, desto weniger angreifbar ist die Firma durch menschliche Fehler.
Durchführung regelmäßiger Sicherheitsüberprüfungen
Um das eigene Unternehmen gut vor Cyberangriffen zu schützen, müssen regelmäßig Prozesse durchgeführt werden, die den aktuellen Stand der Firma im Bereich Cybersicherheit überprüfen. Durch regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen lässt sich feststellen, ob die betriebsinternen Systeme ausreichend vor Cyberattacken geschützt sind. Unternehmen sollten solche Überprüfungen keinesfalls vernachlässigen, da Cyberkriminelle im Laufe der Zeit immer wieder neue Methoden entwickeln, um sensible Daten zu stehlen. Zu den Sicherheitsüberprüfungen, die Unternehmen durchführen sollten, zählen unter anderem:
- Einsatz von Monitoring-Systemen
- Durchführung von Compliance-Audits
- Analyse von Schwachstellen
- Verwendung von Penetrationstests
Monitoring-Systeme lassen sich nutzen, um frühzeitig Angriffe oder Unstimmigkeiten innerhalb des Systems zu erkennen, sodass diese schnell behandelt werden können, bevor es zu einem schwerwiegenden Schaden kommt. Bei einem Compliance-Audit wird überprüft, ob sämtliche gesetzlichen Anforderungen im Bereich der Cybersicherheit eingehalten werden. Auf diese Weise reduzieren Firmen die rechtlichen Risiken auf ein Minimum. Schwachstellenanalysen sind deshalb wichtig, weil sie Hinweise auf Sicherheitslücken innerhalb des Unternehmens geben. Dies kann beispielsweise eine veraltete Software sein, die erneuert werden muss. Dementsprechend unterstützen solche Analysen Unternehmen dabei, frühzeitig Schwachstellen ausfindig zu machen, bevor diese von Cyberkriminellen ausgenutzt werden. Je weniger Schwachstellen ein Unternehmen aufweist, desto besser ist es gegen Cyberangriffe geschützt. Auch Penetrationstests dienen der Identifikation von Schwachstellen, wobei diese auch die Reaktionsfähigkeit des Unternehmens testen. Dabei handelt es sich um eine Simulation von Cyberangriffen. Sicherheitsexperten versuchen in die Systeme einer Firma einzudringen und überprüfen auf diese Weise, ob es Schwachstellen gibt, die ausgenutzt werden können. Das bietet zudem die Möglichkeit, die Reaktionsfähigkeit der Sicherheitsabteilung auf den Prüfstand zu stellen. Diese zeigt durch den Penetrationstest, ob sie in der Praxis mit ausreichender Geschwindigkeit auf einen solchen Angriff reagiert.